Über den Chor

Über uns

In der gewerkschaftlichen und linken Szene Bochums sind wir gut bekannt: der Chor „Chorrosion“ aus Bochum. Mit eigenen Programmen mischen wir uns seit 1984 politisch-musikalisch ein: so begleiteten wir anfangs die gewerkschaftlichen Auseinandersetzungen für eine 35 Stundenwoche und ein lebenswertes (Arbeits-)Leben, zuletzt thematisierten wir 2011 mit dem Programm „Flucht und Schatten“ die Ursachen und Folgen von Migration sowie die Situation sogenannter Illegaler. Im Jahr 2013 skandalisierten wir mit „Arsen an Sahnehäubchen“ eine gegen die Umwelt und Gesellschaft gerichtete „vergiftende“ Politik und 2015 erinnerte ein Antikriegsprogramm an den Beginn des ersten Weltkrieges.

Wir 20 Sängerinnen und Sänger wollen mit unseren Programmen für eine solidarische Perspektive werben und gegen rechtspopulistische Hetze und Ausgrenzung Stellung nehmen.

Aktuell arbeiten wir wieder an einem neuen Programm – und mit einem neuen Chorleiter: Hendrik Giebel. Seit Beginn 2024 hat er die Chorleitung übernommen und wir freuen uns auf eine tolle Zusammenarbeit.

Woran arbeiten wir zur Zeit? Der Arbeitstitel lautet „Kreuzfahrt ins Positive“ und wir werden uns auf die Fahrt machen und darüber nachdenken, warum man dem Alltag hier entfliehen möchte. Aber wir werden natürlich auf der Fahrt immer wieder auf Realitäten treffen – ein Boot mit Geflüchteten, auf Gebiete, die von der Klimakrise direkt betroffen sind, aber auch auf Erfahrungen erfolgreichen Widerstands (z.B. gegen neue Gasfelder vor der Küste von Australien). Und immer wieder kehren wir zurück an Bord des Schiffes und zu der Stimmung, die dort herrscht. Der Titel deutet an, wo das Ganze endet – jedenfalls können sich die Zuschauer*innen auf einen Leckerbissen freuen.

Ende 2023 haben wir ein Programm abgeschlossen, in dem die Rechtsentwicklung im Lande im Zentrum stand – das ist leider nicht vorbei und so werden wir auch immer wieder Teile dieser Arbeit auf die Bühne bringen. Dieses Programm beinhaltete einerseits eigene Lieder gegen die AfD, andererseits auch bekannte Stücke aus dem Widerstand gegen den Faschismus wie Bella Ciao (mit einem eigenen Arrangement) oder Cable Street, komponiert von der Band „The men they couldn’t hang“ mit Bezug auf den erfolgreichen Kampf in London gegen die dort marschierenden Faschisten.

Das vorangegangene Programm trug den Titel: „Es rettet uns (k)ein höh´res Wesen“  – ein literarisches Zitat und zugleich unsere Haltung: es ist nötig, diese Welt zu verändern – das gelingt aber nur, wenn wir selber was tun! Mit einem selbstkritisch-ironischen Blick auf unsere eigenen Unzulänglichkeiten und Ausreden wollten wir mit diesem Abendprogramm nicht moralisieren, sondern unterhalten, zuspitzen und ermutigen.

Die Auftritte von Chorrosion sind immer mehr als Chorgesang – es werden vorhandene Chorsätze mit eigenen Texten bearbeitet, Lieder choreographisch inszeniert und die Stimmenvielfalt musikalisch für die Präsentation genutzt.

Musikalisch ist unser Repertoire vielfältig: Madrigale finden sich dort ebenso  wie Musik von Hanns Eisler und Carl Orff, Stücke aus Pop und Jazz oder lateinamerikanische, türkische und  afrikanische Lieder.

Vor 35 Jahren startete Chorrosion als Arbeitskreis der IG Metall Geschäftsstelle Bochum, seit 2016 sind wir nun ein freier Chor.

„Gerade in Zeiten eines politischen Rechtsrucks gilt es ganz besonders, gewerkschaftliche Anliegen wie Solidarität und auch politische Alternativen für einen demokratischen Sozialstaat sichtbar zu machen. In diesen kalten, ausgrenzenden Zeiten braucht es Orte der Begegnung und Selbstvergewisserung. Die Abende mit dem Chor sind immer auch ein wichtiger emotionaler Beitrag“, so ein Chormitglied.

Kontaktadresse und Ausführlicheres zu Auftritts- und Probenterminen sowie Programmen finden sich auf dieser Homepage.

Wir proben jeden Freitag in der Zeit von 17 – 18:30 Uhr.

Wo:  KoFabrik, Stühmeyerstr. 33a  Bochum Innenstadt

Presseecho